Zwei Termine werden derzeit in zahlreichen Anti-Atom-Initiativen und lockeren örtlichen Zusammenhängen von AtomkraftgegnerInnen diskutiert: Der 9. und der 11. März 2013. Am Montag dem 11. März jährt sich zum zweiten Mal der Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima und in vielen Orten bundesweit sind Mahnwachen geplant.
Zwei Tage vorher, am Samstag den 9. März, finden vier große zentrale Demonstrationen statt, zu denen bundesweit mobilisiert wird: In Gronau (NRW), Gundremmingen (Bayern), Neckarwestheim (BaWü) und mit einer 350 km langen Aktions- und Menschenkette rund um das AKW Grohnde soll im Jahr der Bundestagswahl der Druck auf die Parteien erhöht werden, mit der Stilllegung des letzten AKW und der Schließung der Atomfabriken nicht bis 2022 oder länger zu warten.
Jetzt diskutieren die Aktiven vor Ort: machen wir lieber eine möglichst große Mahnwache bei uns im Ort oder organisieren wir einen Bus zu den zentralen Protesten zwei Tage vorher? Zur abendlichen Mahnwache kommen auch MitstreiterInnen, die nicht einen ganzen Tag An- und Abreise auf sich nehmen würden und außerdem lässt sich dadurch das Thema in die
Lokalpresse bringen. Andererseits sind die großen Demos am 9.3. Gradmesser für die Öffentlichkeit, wie stark die Anti-Atom-Bewegung zwei Jahre nach Fukushima ist. In Berlin kommt die Botschaft der vielen Mahnwachen kaum an – Zehntausende bei den zentralen Kundgebungen allerdings schon.
Ein Dilemma also, vor dem viele Gruppen jetzt stehen. Und die meisten lösen es mit doppelter Aktivität: Sie machen beides, organisieren einen Bus für den 9.3. und eine Mahnwache für den 11.3. Denn eines ist allen klar, nur wenn sich auf den Straßen weiter Protest zeigt, lokal und bundesweit, können wir den langjährigen Weiterbetrieb der gefährlichen Reaktoren stoppen.