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Fragen und Antworten für Bürgerinitiativen bzw. Mitveranstalter*innen
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EU-Taxonomie: Greenwashing von Erdgas und Atomkraft?
In der sogenannten Taxonomie will die EU definieren, welche Wirtschaftstätigkeiten als nachhaltig anzusehen sind.
Pro-Atom-Lobbygruppen und atomfreundliche Länder kämpfen mit aller Macht darum, dass auch Atomkraft dieses begehrte Label bekommt: Sie sehen in der Taxonomie die einmalige Möglichkeit, der schwächelnden Atomkraft zu neuen Geldern zu verhelfen.*Gleichzeitig ist auch die Bewertung von fossilem Gas politisch umkämpft. Am Ende droht ein diplomatischer Kuhhandel, der beide Technologien als 'grün' definieren könnte.
Der Vortrag stellt den aktuellen Stand der Taxonomie vor, betrachtet ihre Bedeutung und beleuchtet den Einfluss der Gas- und Atomlobbys auf den Prozess. Dabei geht der Vortrag auch auf die Rolle der EU-Mitgliedsstaaten und ihr Feilschen hinter den Kulissen ein - und diskutiert, welche Einflussmöglichkeit die Zivilgesellschaft hat, dieses fatale Greenwashing zu verhindern.
Atomkraft und Wasserstoff
Fossiles Gas und Atomkraft haben einiges gemeinsam: Beide verschlimmern die Klimakrise. Und in beiden Fällen gibt es erbitterte Versuche, sie durch EU-Regelungen als „grün“ zu verkaufen. Aktuell tobt eine Lobbyschlacht, um Gas und Atomkraft in die sogenannte EU-Taxonomie aufzunehmen. Dieses neue EU-Label definiert, welche Finanzanlagen als „nachhaltig“ gelten. Es wird in den nächsten Jahren große Bedeutung entwickeln. Auseinandersetzungen gibt es aber auch um große Infrastrukturprojekte und die Zukunft des Wasserstoffes. Hier droht eine verstärkte Nutzung nicht nur von fossilem „blauen“ oder „grauen“ Wasserstoff. Die Atomindustrie hofft auch auf ein Aufkommen von „gelbem“ – aus Atomkraft erzeugten – Wasserstoff.
Der Vortrag zeigt, wie sehr sich die Dynamiken um Wasserstoff und Atomkraft ähneln, wie beide zusammenhängen und was ihnen entgegnet werden kann. Und er ermutigt, sich mit den Prozessen auf EU-Ebene zu beschäftigen.
Atomkraft: Irrweg in der Klimakrise
Mit ihren unkalkulierbaren Sicherheitsrisiken und dauerhaften Folgen für Mensch und Umwelt zählt Atomkraft zu den größten Irrtümern der Menschheitsgeschichte. Global betrachtet ist sie auf dem Rückzug, doch nach wie vor gibt es Staaten, die den Erhalt der Hochrisiko-technologie fördern, und Stimmen, die ihren Ausbau vehement propagieren – häufig unter dem Vorwand des Klimaschutzes. Im Zuge der Klimakrise ist eine neue Debatte über Atomkraft entfacht, die von Desinformation geprägt ist und vor allem Menschen verunsichert, die bislang wenig Berührung mit dem Thema hatten.
Der Vortrag „Irrweg in der Klimakrise“ erläutert die Hintergründe der aktuellen Atom-Diskussion und stellt klar, dass Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel keine Option ist. Im Vordergrund stehen sowohl die unmittelbaren Folgen und Risiken der Nukleartechnologie, als auch die Frage, warum eine schnelle und dauerhafte Senkung der Treibhausgase mit Atomstrom nicht möglich ist, sondern – im Gegenteil – Atomkraftwerke nachhaltigem Klimaschutz sogar im Weg stehen.
Standortsuche für ein Atommüll-Lager
2017 hat der Bundestag das Standortauswahlgesetz verabschiedet. Seitdem läuft die deutschlandweite Suche nach dem Atommüll-Lager für hochradioaktive Abfälle. .ausgestrahlt hat das Auswahlverfahren auf den Prüfstand gestellt und zeigt gravierende Mängel auf: darunter fehlende Mitbestimmungsrechte für Betroffene, wissenschaftliche Unschärfe, dehnbare Entscheidungskriterien und ein viel zu eng angelegter Zeitrahmen. Dieses Verfahren führt nicht zu einem geeigneten Atommüll-Lager, sondern in Konflikte mit der Bevölkerung an den potenziell betroffenen Standorten.
Der Vortrag wendet sich an die Menschen in diesen Regionen und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf. Er beleuchtet den Suchprozess kritisch und macht dabei deutlich, warum hinter der vom Gesetzgeber versprochenen Öffentlichkeitsbeteiligung nicht mehr steckt als eine groß angelegte PR-Kampagne. Im Anschluss an den Vortrag bietet sich Gelegenheit für Fragen und Diskussion.
Europa ohne Atom: Euratom abschaffen
Viel hat sich seit ihrer Gründung bei der EU verändert. Verträge, Institutionen, Gremien wurden geschaffen, reformiert, wieder durch modernere ersetzt. Doch ein Vertrag blieb seit über 60 Jahren bis heute inhaltlich unangetastet, der Euratom-Vertrag. Er regelt die Zusammenarbeit der EU-Staaten im Bereich Atomkraft und macht die einseitige Förderung von Atomkraft in den Mitgliedsstaaten rechtlich möglich. AKW-Neubauprojekte wie Hinkley Point in Großbritannien werden dadurch für die Betreiber wieder rentabel. Gemeinsame Forschungsprojekte treiben die Entwicklung der sogenannten „Generation IV“-Reaktoren voran. Selbst Staaten wie Österreich, die der Atomkraft schon seit 40 Jahren kritisch gegenüberstehen, sind vertraglich zur Einzahlung in den Euratom-Haushalt verpflichtet.
Der Vortrag befasst sich mit Struktur und Aufbau, sowie den praktischen Auswirkungen des Vertrages und stellt die Frage nach einer nötigen Reform.