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Schacht Konrad: alt – marode - ungeeignet
Nach Gorleben auch Schacht Konrad aufgeben!
Schacht Konrad ist ein ehemaliges Eisenerzbergwerk mitten in der niedersächsischen Industriestadt Salzgitter. Laut Planungen aus den 1970er und 80er Jahren sollten hier einmal bis zu 303.000 m³ schwach- und mittelradioaktiver Müll eingelagert werden. Obwohl seit über 40 Jahren immer mehr Fragen und neue Probleme zu diesem Projekt entstehen, ist dieser Plan noch nicht vom Tisch. Derzeit ist eine Einlagerung ab 2027 geplant. Noch ist Schacht Konrad der Notnagel im bundesdeutschen Atommüll-Dilemma.
Während der Standort Gorleben endlich als künftiges tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle aufgegeben wurde, wird Schacht Konrad weiter zu einem Atommüll-Lager umgebaut. Das Projekt, für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig. Bereits zum Zeitpunkt der Genehmigung entsprach Schacht Konrad nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik. Kein Wunder, schließlich waren für die Genehmigung politische Interessen ausschlaggebend.
Das Projekt Konrad entspricht in keiner Weise heutigen Anforderungen an eine tiefengeologische Atommüll-Lagerung.
- Es fehlt ein wissenschaftsbasiertes Standortauswahlverfahren.
- Der Atommüll würde nicht-rückholbar und nicht-bergbar eingelagert.
- Es gibt keinen einschlusswirksamen Gebirgsbereich, stattdessen würde das Prinzip Verteilen und Verdünnen gelten.
- Der Langzeitsicherheitsnachweis stammt aus den 1980er Jahren und entsprach schon bei der Genehmigung nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik.
- Notwendige geologische Standortdaten wurden nie erhoben, sondern in den alten Rechenprogrammen nur durch Annahmen ersetzt.
- Der aktuell gültige Grenzwert für die Langzeitsicherheit wird um mehr als den Faktor 10 überschritten.
- Das alte Eisenerzbergwerk ist für die dauerhafte sichere Lagerung radioaktiver Abfälle gänzlich ungeeignet.